Herausforderung Wohnungsbau

Ein Kommentar von Nicolas Drathschmidt, Stellvertretender Vorsitzender der SPD Karow-Buch

Berlin wächst. Die Hauptstadt ist attraktiv und zieht Menschen aus ganz Deutschland und der Welt an. Davon profitiert unsere Wirtschaft und auch die Steuereinnahmen sprudeln wie schon lange nicht mehr. Dieses Wachstum hat aber auch negative Begleiterscheinungen: Die Stadt platzt aus allen Nähten, der Wohnraum wird knapp und vor allem teuer. Kitaplätze fehlen, Sportstätten reichen nicht mehr aus, die Verwaltung ächzt unter der Belastung. Dennoch, Berlin kann stolz darauf sein, was bisher erreicht wurde. Vor nicht allzu langer Zeit wurde darüber nachgedacht, was wir mit den vielen leerstehenden Wohnungen machen, wie wir die wirtschaftliche Flaute überwinden und die schrumpfende Stadt organisieren. Dass dieser Trend gestoppt, gar umgedreht wurde, ist ein Erfolg der SPD. Die Aufgabe der Zukunft wird es sein, das Wachstum an die Bedürfnisse der Berlinerinnen und Berliner anzupassen. Die Berliner SPD hat daher eine Reihe von Maßnahmen in die Wege geleitet, um das Wachstum menschlich zu gestalten: Das Infrastruktur-Paket „Wachsende Stadt“ wurde geschaffen, reine Ferienwohnungen verboten, die Mietpreisbremse verschärft und nicht zuletzt bauen wir zahlreiche neue Wohnungen.

Buch und Karow sind attraktive Ortsteile am grünen Stadtrand von Berlin. Wir werden also auch hier bei uns Wohnraum schaffen müssen, um den Zuzug nach Berlin zu bewältigen. Dabei kommt es darauf an, dass wir lebendige Quartiere errichten und funktionierende Nachbarschaften ermöglichen. Teure Eigentumswohnungen reichen nicht aus, um den Bedarf der Berlinerinnen und Berliner zu decken. Wir brauchen bezahlbare Mietwohnungen, damit die typische Berliner Mischung erhalten bleibt. Bei uns soll die Studentin neben der Familie und dem Rentner in einem Haus wohnen können. Deshalb fordern wir, dass bei allen großen Neubauvorhaben mindestens 25% Sozialwohnungen entstehen.

In Buch soll das Gebiet Am Sandhaus und der Max-Burghardt-Straße entwickelt werden. Auch in Karow-Süd wird Berlin bauen. Dabei entstehen allerdings nur attraktive Stadtteile, wenn wir ausreichend bezahlbare Mietwohnungen schaffen, das Quartier barrierearm gestalten und nachhaltig und klimafreundlich bauen. Wir müssen von vorneherein Verbesserungen für alle – Alteingesessene und Zugezogene – planen, damit das Wachstum auch gut für die Menschen ist. Das heißt, wir brauchen gute Lösungen für den Auto- und Öffentlichen Nahverkehr sowie eine Ertüchtigung der sozialen Infrastruktur und damit nicht zuletzt auch den Neubau von Schulen und Kitas.

Wir haben die Chance in den neuen Quartieren Bildungseinrichtungen auf einem gemeinsamen Campus zusammen zu führen und unseren Kindern bestmögliche Bedingungen zu bieten. Wir können Stadtviertel im Grünen bauen, die die beste Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und ausreichend Erholungsflächen bietet. Wir können Bedingungen für bedarfsgerechtes Wohnen im Alter und barrierefreies Wohnen schaffen. Wir können den Öffentlichen Nahverkehr so ausbauen, dass auch die bereits hier lebenden Bürgerinnen und Bürger Vorteile verspüren.

Indem wir das Wachstum von Karow und Buch menschlich gestalten, werden wir unsere Ortsteile sozial stabilisieren. Die Berliner SPD ist die Mieterpartei. Gemeinsam werden wir diese Herausforderung meistern, damit Berlin bezahlbar bleibt.

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der Oktober, November, Dezember-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.