Zu den genannten Wohnungsbauprojekten im Einzelnen:
Blankenburger Süden: Das Wohnbauprojekt Blankenburger Süden halten wir in dem Rahmen, wie es von den Koalitionsfraktionen vereinbart wurde, für ein wichtiges Projekt, um neuen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Bei diesem Projekt ist es besonders dringlich, die Verkehrsanbindung zu klären. Schon jetzt ist die Verkehrssituation in Blankenburg schlecht. Bevor hier weitere Wohnungen entstehen, muss klar sein, wie die bestehenden Probleme gelöst und die Verkehrsanbindung auch bei steigender Anwohnerzahl gewährleistet werden kann. Insbesondere kurz- bis mittelfristig realisierbare Maßnahmen wie die Taktverdichtung der M2 und die Straßenbahnanbindung sollten dabei forciert werden. Wichtig ist uns außerdem, dass die Planungen für den Blankenburger Süden so betrieben werden, dass die Eingriffe in die Erholungsanlage Blankenburg möglichst gering sind. Viele Menschen leben dort seit Jahren und fürchten nun um ihr Häuschen. Diese Befürchtungen müssen wir als SPD ernst nehmen und deshalb bei den weiteren Planungen darauf drängen, dass die Anlage so wenig wie möglich tangiert wird.
Elisabethaue: Bezüglich der Elisabethaue haben sich die Koalitionsfraktionen auf ein Moratorium für weitere Planungen bis zum Ende der Wahlperiode verständigt. Gleichzeitig kommen mittlerweile auch von Bürgerinitiativen vor Ort Vorschläge für eine moderate Bebauung. Insofern halten wir den Beschluss der Kreisdelegiertenversammlung aus dem letzten Jahr, der eine behutsame Entwicklung der Elisabethaue mit einer moderaten Wohnbebauung und Kleingartenparks in der nächsten Legislaturperiode fordert, für einen guten Kompromissvorschlag. Das hätte auch den Vorteil, dass dort eine dringend benötigte integrierte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe entstehen könnte. Klar ist aber auch: Viele Anwohner*innen sehen nach wie vor jegliche Bebauung kritisch bis ablehnend. Deswegen ist es hier besonders wichtig, sensibel zu kommunizieren und alle Planungen diese Fläche betreffend mit enger Einbeziehung der Bürger*innen vor Ort voranzutreiben.
Bucher Bürgerstadt: Die Bucher Bürgerstadt, wie sie von einer Initiative privater Projektentwickler im letzten Jahr ins Spiel gebracht wurde, lehnen wir ab. Entsprechend werden wir uns auf Landesebene dafür einsetzen, dass entsprechende Bestrebungen nicht unterstützt werden. Die Überlegungen der Initiative sind schon deshalb unrealistisch, weil ein erheblicher Anteil der avisierten Flächen unter Naturschutz stehen. Ein weiterer, großer Teil der Fläche ist für das Gewerbegebiet „Buchholz-Nord“ vorgesehen, eine der zentralen Potentialflächen für Wirtschaftsansiedlungen in Berlin. Die Planungen hierfür sind weit fortgeschritten: Es ist eine große Chance für Pankow, hier Raum für Gewerbe und Handwerk zu schaffen, das stark von Verdrängung aus innerstädtischen Lagen betroffen ist. Ein ganz entscheidendes Argument gegen die Bürgerstadt Buch ist schließlich, dass der leitende Gedanke der Initiator*innen offenbar ist, dass hier große Flächen aus Landeseigentum zur weiteren Entwicklung an private Bauherren gegeben werden sollen. Eine solche Privatisierung halten wir in Hinblick auf die knappen Flächen in Berlin, die das Land noch selbst entwickeln kann, für unverantwortbar. Angesichts der Tatsache, dass es in Pankow schon sehr viele – z. T. hochstrittige – Wohnungsbauprojekte gibt, ist es auch in der Kommunikation nicht besonders glücklich, immer neue, noch größere Projekte ins Spiel zu bringen, deren Rahmenbedingungen völlig unklar sind. Damit wird unnötige Verunsicherung geschaffen und das Misstrauen in die Politik geschürt.