Ein Wahljahr in der SPD Berlin

In der SPD Berlin stehen in diesem Jahr viele Wahlurnen: Die SPD Karow-Buch hat ihren Vorstand bereits im Februar gewählt und beim Parteitag im Sommer werden sich Bundesministerin Franziska Giffey und Berliner Fraktionsvorsitzender Raed Saleh zur Wahl für den Vorsitz der SPD Berlin stellen. Ebenso finden nun auch die Wahlen zum Vorsitz der SPD Pankow. Zwei Duos treten an, unsere Bezirkspartei in den kommenden Jahren zu führen. Da die geplanten Diskussionsveranstaltungen aufgrund von Covid19 leider nicht stattfinden können, haben wir ihnen unsere Frage einfach so geschickt.

Beide Kandidaten-Duos haben von uns Fragen zu fünf Themenblöcken mit jeweils drei Fragen erhalten. Sie haben uns zeitnah und zum vereinbarten Termin ihre Antworten geschickt. Wir veröffentlichen sie unverändert. Was sie geantwortet haben, lest ihr hier.

Rona Tietje und Rolf Henning

Dennis Buchner und Birte Darkow

Abschnitt I

Die Partei als politische Kraft

– 1. –

Eines der Kernthemen für die Menschen im Bezirk ist der Verkehr. Besonders der Pankower Norden versinkt bereits heute vor allem im Berufsverkehr regelmäßig im Chaos. Wie möchtet ihr dieses Problem angehen? Wie steht ihr zum Beispiel zum Straßenausbau am Stadtrand, zum Regionalbahnhof Buch und Turmbahnhof Karower Kreuz sowie zur Taktverdichtung der S-Bahn in den Norden? Welche Schritte sind jeweils vonnöten, um eure favorisierten Projekte zu realisieren?

Die Lösung der Verkehrsproblematik im Pankower Norden ist eines der zentralen bezirkspolitischen Themen. Das liegt auch daran, dass dort große Wohnungsbauprojekte geplant sind. Für diese wird es nur Akzeptanz geben, wenn die verkehrliche Anbindung vorab geklärt ist. Die Senatsverkehrsverwaltung hat 2018 die „Verkehrliche Untersuchung zum Straßennetz im Nordost-Raum“ in Auftrag gegeben. Nach langer Wartezeit sind kürzlich die Ergebnisse dieser Studie vorgestellt worden. Das wollen wir zum Anlass nehmen, um eine breite Debatte zum Thema Verkehr im Pankower Norden in der SPD Pankow anzustoßen, an deren Ende eine Gesamtverkehrsstrategie für die nördlichen Ortsteile steht. Wichtig ist uns dabei eine enge Zusammenarbeit mit unseren Bezirks- und Landespolitiker*innen. In der Vergangenheit haben wir Verkehrsthemen häufig anhand von Einzelmaßnahmen diskutiert. Dies führte auch zu widersprüchlichen Aussagen nach außen. Das ist gerade bei diesem sensiblen Thema kontraproduktiv.

Mit den Verkehrsthemen im Pankower Norden ist gerade Dennis als Abgeordneter für Blankenburg vertraut. Ein Schlüssel im Nahverkehr ist die Verlängerung der S-Bahnlinie 75 von Wartenberg über Malchow und Blankenburg (Sellheimbrücke) in Richtung Karow und darüber hinaus. Dafür ist notwendig, die Debatte über Turmbahnhof Karow oder Regionalbahnhof Buch zu entscheiden. Der Lückenschluss S 75 ist Teil des Nahverkehrsplans mit einer Umsetzung um das Jahr 2035. Die Reaktivierung der Heidekrautbahn wird zunächst bis Wilhelmsruh erfolgen – sie muss dann schnell in Richtung Gesundbrunnen weiter geführt werden.

Birte & Dennis: Mit den Verkehrsthemen im Pankower Norden ist gerade Dennis als Abgeordneter für Blankenburg vertraut. Ein Schlüssel im Nahverkehr ist die Verlängerung der S-Bahnlinie 75 von Wartenberg über Malchow und Blankenburg (Sellheimbrücke) in Richtung Karow und darüber hinaus. Dafür ist notwendig, die Debatte über Turmbahnhof Karow oder Regionalbahnhof Buch zu entscheiden. Der Lückenschluss S 75 ist Teil des Nahverkehrsplans mit einer Umsetzung um das Jahr 2035. Die Reaktivierung der Heidekrautbahn wird zunächst bis Wilhelmsruh erfolgen – sie muss dann schnell in Richtung Gesundbrunnen weiter geführt werden.

Rona & Rolf: Die Lösung der Verkehrsproblematik im Pankower Norden ist eines der zentralen bezirkspolitischen Themen. Das liegt auch daran, dass dort große Wohnungsbauprojekte geplant sind. Für diese wird es nur Akzeptanz geben, wenn die verkehrliche Anbindung vorab geklärt ist. Die Senatsverkehrsverwaltung hat 2018 die „Verkehrliche Untersuchung zum Straßennetz im Nordost-Raum“ in Auftrag gegeben. Nach langer Wartezeit sind kürzlich die Ergebnisse dieser Studie vorgestellt worden. Das wollen wir zum Anlass nehmen, um eine breite Debatte zum Thema Verkehr im Pankower Norden in der SPD Pankow anzustoßen, an deren Ende eine Gesamtverkehrsstrategie für die nördlichen Ortsteile steht. Wichtig ist uns dabei eine enge Zusammenarbeit mit unseren Bezirks- und Landespolitiker*innen. In der Vergangenheit haben wir Verkehrsthemen häufig anhand von Einzelmaßnahmen diskutiert. Dies führte auch zu widersprüchlichen Aussagen nach außen. Das ist gerade bei diesem sensiblen Thema kontraproduktiv.

– 2. –

Die „Gesundheitsstadt“ Buch beherbergt nicht nur eines der größten Krankenhäuser Berlins, sondern auch international renommierte Forschungseinrichtungen und global agierende Firmen der Gesundheitswirtschaft. Wie würdet ihr den Campus Buch als Parteivorsitzende fördern?

Der Campus Buch ist wissenschaftlich und wirtschaftlich ein Leuchtturm im Bezirk. Damit dort weiterhin neue Innovationen entstehen können, ist es wichtig, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass sich dort auch weitere Firmen ansiedeln können. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass auf der Brunnengalerie, neben Wohnungsbau und sozialer Infrastruktur, auch Erweiterungsflächen für den Campus entstehen. Außerdem ist es wichtig, die Verkehrsanbindung zu dem Standort weiter zu verbessern (siehe Frage 1) und bei den in Buch geplanten Wohnbauprojekten auch die Bedarfe von Studierenden und Mitarbeiter*innen des Campus zu berücksichtigen.

Auf die Entwicklung des Campus Buch in den letzten Jahren sind wir stolz. Dennis hat als Abgeordneter zeitweilig dem Wissenschaftsausschuss angehört und umfangreiche Einblicke gewonnen. Diesen Standort weiter zu fördern, obliegt im Wesentlichen dem Landesparlament. Die entsprechenden Forderungen werden wir aber in unserem Wahlprogramm aufnehmen. Birte liegt das Thema Gesundheit und Gesundheitsförderung sehr am Herzen.

Rona & Rolf: Der Campus Buch ist wissenschaftlich und wirtschaftlich ein Leuchtturm im Bezirk. Damit dort weiterhin neue Innovationen entstehen können, ist es wichtig, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass sich dort auch weitere Firmen ansiedeln können. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass auf der Brunnengalerie, neben Wohnungsbau und sozialer Infrastruktur, auch Erweiterungsflächen für den Campus entstehen. Außerdem ist es wichtig, die Verkehrsanbindung zu dem Standort weiter zu verbessern (siehe Frage 1) und bei den in Buch geplanten Wohnbauprojekten auch die Bedarfe von Studierenden und Mitarbeiter*innen des Campus zu berücksichtigen.

Birte & Dennis: Auf die Entwicklung des Campus Buch in den letzten Jahren sind wir stolz. Dennis hat als Abgeordneter zeitweilig dem Wissenschaftsausschuss angehört und umfangreiche Einblicke gewonnen. Diesen Standort weiter zu fördern, obliegt im Wesentlichen dem Landesparlament. Die entsprechenden Forderungen werden wir aber in unserem Wahlprogramm aufnehmen. Birte liegt das Thema Gesundheit und Gesundheitsförderung sehr am Herzen.

– 3. –

Von der Elisabethaue, über den Blankenburger Süden bis hin zur Bucher Bürgerstadt werden die verschiedensten Wohnbauprojekte im Pankower Norden heiß diskutiert. Was ist eure Haltung hierzu?

Generell finden wir es wichtig, auch größere Wohnungsneubauprojekte voranzutreiben. Dies gilt insbesondere für Projekte, die durch landeseigene Wohnungsbaugesellschaften oder Genossenschaften realisiert werden und einen hohen Anteil von preisgünstigen Wohnungen vorsehen. Wichtig ist, gerade bei Wohnungsbauvorhaben am Stadtrand, dass die verkehrliche Anbindung mit dem Bau neuer Wohnungen Schritt hält. Außerdem muss bei den Wohnungsbauprojekten die erforderliche soziale Infrastruktur von vornherein eingeplant und gebaut werden. Dies gilt nicht nur für Kitas und Schulen, sondern auch für Begegnungsorte wie Stadtteilzentren, Sportanlagen, Grünflächen etc.

Der Pankower Norden bietet unstrittig hohe Wohnungsbaupotenziale. Trotzdem gilt es diese mit Sachverstand zu nutzen. Die Politik des „baut überall, aber nicht in meiner Nähe“ funktioniert nicht. Dennis hat als Blankenburger Abgeordneter stets die Bebauung der freien Rieselfelder unterstützt, die Überbauung der Anlage Blankenburg, der Kleingartenanlage Familiengärten und den Golfplatzes aber mit Nachdruck verhindert.

Birte & Dennis: Der Pankower Norden bietet unstrittig hohe Wohnungsbaupotenziale. Trotzdem gilt es diese mit Sachverstand zu nutzen. Die Politik des „baut überall, aber nicht in meiner Nähe“ funktioniert nicht. Dennis hat als Blankenburger Abgeordneter stets die Bebauung der freien Rieselfelder unterstützt, die Überbauung der Anlage Blankenburg, der Kleingartenanlage Familiengärten und den Golfplatzes aber mit Nachdruck verhindert.

Rona & Rolf: Generell finden wir es wichtig, auch größere Wohnungsneubauprojekte voranzutreiben. Dies gilt insbesondere für Projekte, die durch landeseigene Wohnungsbaugesellschaften oder Genossenschaften realisiert werden und einen hohen Anteil von preisgünstigen Wohnungen vorsehen. Wichtig ist, gerade bei Wohnungsbauvorhaben am Stadtrand, dass die verkehrliche Anbindung mit dem Bau neuer Wohnungen Schritt hält. Außerdem muss bei den Wohnungsbauprojekten die erforderliche soziale Infrastruktur von vornherein eingeplant und gebaut werden. Dies gilt nicht nur für Kitas und Schulen, sondern auch für Begegnungsorte wie Stadtteilzentren, Sportanlagen, Grünflächen etc.

Abschnitt II

Die Partei und die Gesellschaft

– 4. –

Weniger als ein Viertel unserer Mitglieder sind Frauen, ein unhaltbarer Zustand. Wie möchtet ihr beide als Vorsitzende insbesondere mehr Frauen für die SPD werben?

Wir engagieren uns beide seit vielen Jahren für mehr Gleichstellung in der SPD: Rolf leitet die Gleichstellungskommission auf Kreisebene, Rona ist im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) aktiv und war mehrere Jahre deren Vorsitzende. Hier haben wir gemeinsam mit weiteren Engagierten schon wichtige Veränderungen angeschoben: z. B. die konsequente Anwendung des Reißverschlussprinzips bei der Aufstellung von Listen, die Möglichkeit, den Abteilungsvorsitz als Doppelspitze zu besetzen oder eine bessere Kinderbetreuung bei Parteiveranstaltungen.

Unsere Erfahrung der letzten Jahre ist, dass sich ja viele Frauen für den Beitritt in die SPD entscheiden, aber auf ritualisierte Sitzungen und mangelnde Diskussionskultur genauso wenig Lust haben wie viele Männer, die sich auch nicht zur aktiven Mitarbeit entscheiden. Hinzu kommt: Fast überall funktioniert es nicht, wirklich arbeitsteilig zu arbeiten. Unser Eindruck ist auch: Die Erwartung an die zu wenigen Frauen, die sich engagieren, mit hohem Zeitaufwand in die Arbeit einzusteigen, ist noch einmal höher.

Rona & Rolf: Wir engagieren uns beide seit vielen Jahren für mehr Gleichstellung in der SPD: Rolf leitet die Gleichstellungskommission auf Kreisebene, Rona ist im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) aktiv und war mehrere Jahre deren Vorsitzende. Hier haben wir gemeinsam mit weiteren Engagierten schon wichtige Veränderungen angeschoben: z. B. die konsequente Anwendung des Reißverschlussprinzips bei der Aufstellung von Listen, die Möglichkeit, den Abteilungsvorsitz als Doppelspitze zu besetzen oder eine bessere Kinderbetreuung bei Parteiveranstaltungen.

Birte & Dennis: Unsere Erfahrung der letzten Jahre ist, dass sich ja viele Frauen für den Beitritt in die SPD entscheiden, aber auf ritualisierte Sitzungen und mangelnde Diskussionskultur genauso wenig Lust haben wie viele Männer, die sich auch nicht zur aktiven Mitarbeit entscheiden. Hinzu kommt: Fast überall funktioniert es nicht, wirklich arbeitsteilig zu arbeiten. Unser Eindruck ist auch: Die Erwartung an die zu wenigen Frauen, die sich engagieren, mit hohem Zeitaufwand in die Arbeit einzusteigen, ist noch einmal höher.

– 5. –

Ein Kennzeichen der SPD war immer ihre Anbindung an die Zivilgesellschaft. Wie möchtet ihr unsere Zusammenarbeit mit den vielen Pankower Vereinen und Initiativen stärken?

Wir wollen künftig direkt zu den Vereinen und Initiativen gehen, statt darauf zu warten, dass sie mit ihren Problemen zu uns kommen.

Unser Eindruck ist: Die SPD hat in allen Ortsteilen seit 30 Jahren politische Verantwortung übernommen, oft überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt und kompetente Ansprechpartner*innen in den Parlamenten und Bezirksämtern gehabt. Wer im Moment im Bezirk politische Anliegen hat, kontaktiert fast immer die SPD.

Birte & Dennis: Unser Eindruck ist: Die SPD hat in allen Ortsteilen seit 30 Jahren politische Verantwortung übernommen, oft überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt und kompetente Ansprechpartner*innen in den Parlamenten und Bezirksämtern gehabt. Wer im Moment im Bezirk politische Anliegen hat, kontaktiert fast immer die SPD.

Rona & Rolf: Wir wollen künftig direkt zu den Vereinen und Initiativen gehen, statt darauf zu warten, dass sie mit ihren Problemen zu uns kommen.

– 6. –

Bei den vergangenen Berlinwahlen hat die AfD einige Direktwahlkreise für sich entschieden, auch in Pankow. Aber auch bei den Zweitstimmen konnte sie erschreckende Ergebnisse erzielen. Was ist eure Strategie hiergegen?

Der wichtigste Baustein, um den Rechtsextremen von der AfD etwas entgegenzusetzen, ist Präsenz. Wir müssen, gerade in den Gebieten, in denen die AfD bei den letzten Wahlen stark war, auch jenseits von Wahlkämpfen sichtbar sein – ob es in den Vereinen, bei Stadtteilfesten oder mit eigenen Infoständen ist. Unser großer Vorteil sind unsere vielen Mitglieder; die Tatsache, dass wir im ganzen Bezirk verankert sind, und dass bei uns viel kommunalpolitische Expertise vorhanden ist. Im Gespräch mit den Menschen vor Ort können wir den Phrasen und Parolen Fakten entgegensetzen und echte Unterstützung anbieten.

Es gibt aus unserer Sicht nur eine Strategie: Sich vor der politischen Debatte nicht zu drücken und selbstbewusst und mutig gegenzuhalten. Das gilt wenn wir vor Ort auftreten, das gilt auch in sozialen Netzwerken.

Rona & Rolf: Der wichtigste Baustein, um den Rechtsextremen von der AfD etwas entgegenzusetzen, ist Präsenz. Wir müssen, gerade in den Gebieten, in denen die AfD bei den letzten Wahlen stark war, auch jenseits von Wahlkämpfen sichtbar sein – ob es in den Vereinen, bei Stadtteilfesten oder mit eigenen Infoständen ist. Unser großer Vorteil sind unsere vielen Mitglieder; die Tatsache, dass wir im ganzen Bezirk verankert sind, und dass bei uns viel kommunalpolitische Expertise vorhanden ist. Im Gespräch mit den Menschen vor Ort können wir den Phrasen und Parolen Fakten entgegensetzen und echte Unterstützung anbieten.

Birte & Dennis: Es gibt aus unserer Sicht nur eine Strategie: Sich vor der politischen Debatte nicht zu drücken und selbstbewusst und mutig gegenzuhalten. Das gilt wenn wir vor Ort auftreten, das gilt auch in sozialen Netzwerken.

Abschnitt III

Innerparteiliche Demokratie

– 7. –

In der Vergangenheit haben wir die Aufstellung der Kandidaturen für die Direktwahlkreise und Listen zur Abgeordnetenhauswahl bereits in den verschiedensten Modellen vorgenommen. Welches Prozedere würdet ihr für die kommenden Wahlen bevorzugen und worauf würdet ihr bei der Listenaufstellung besonders Wert legen?

Für die Aufstellungsverfahren vor Wahlen ist ein relativ starrer gesetzlicher und satzungsgemäßer Rahmen vorgegeben, so dass die Gestaltungsspielräume hier begrenzt sind. Wenn es in einem Wahlkreis mehrere Bewerbungen für die Kandidatur gibt, würden wir dafür plädieren, das Votum einer Wahlkreiskonferenz (Vollversammlung der Mitglieder auf dem Gebiet des Wahlkreises) einzuholen. Diese kennen die inhaltlichen Schwerpunkte des Wahlkreises und sind diejenigen, die für die Kandidatin oder den Kandidaten Wahlkampf machen sollen – deshalb ist eine breite Akzeptanz hier besonders wichtig.

Wer die SPD in der Bezirks- verordnetenversammlung vertritt oder im Berliner Abgeordnetenhaus, sollte unmittelbar vor Ort entschieden werden. Aus unserer Sicht hat sich das 2016 gewählte Modell und damals wesentlich von Dennis erarbeitete Modell im Grundsatz bewährt.

Birte & Dennis: Wer die SPD in der Bezirks- verordnetenversammlung vertritt oder im Berliner Abgeordnetenhaus, sollte unmittelbar vor Ort entschieden werden. Aus unserer Sicht hat sich das 2016 gewählte Modell und damals wesentlich von Dennis erarbeitete Modell im Grundsatz bewährt.

Rona & Rolf: Für die Aufstellungsverfahren vor Wahlen ist ein relativ starrer gesetzlicher und satzungsgemäßer Rahmen vorgegeben, so dass die Gestaltungsspielräume hier begrenzt sind. Wenn es in einem Wahlkreis mehrere Bewerbungen für die Kandidatur gibt, würden wir dafür plädieren, das Votum einer Wahlkreiskonferenz (Vollversammlung der Mitglieder auf dem Gebiet des Wahlkreises) einzuholen. Diese kennen die inhaltlichen Schwerpunkte des Wahlkreises und sind diejenigen, die für die Kandidatin oder den Kandidaten Wahlkampf machen sollen – deshalb ist eine breite Akzeptanz hier besonders wichtig.

– 8. –

Auch für die Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung erarbeitet der Kreisvorstand in der Regel einen Wahlvorschlag. Wie werdet ihr sicherstellen, dass dieser inhaltlich und territorial die Vielfalt der SPD-Pankow berücksichtigt?

Wie auch bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus trifft hier letztlich die Kreisdelegiertenversammlung die abschließende Entscheidung. Um einen möglichst breiten Konsens zu erzielen, wollen wir frühzeitig das Gespräch mit den Abteilungen und ihren Vorsitzenden suchen, um gemeinsam einen Vorschlag zu erarbeiten.

Hier sind nicht nur wir als Vorsitzende gefragt: Wir müssen gemeinsam für einen Zusammenhalt zwischen den Abteilungen kämpfen. Die SPD Pankow wird nur dann stark bleiben, wenn alle Ortsteile auch eine Vertretung in der Fraktion haben. Das bedeutet gleichzeitig, dass es Solidarität der mitgliederstarken Abteilungen braucht.

Rona & Rolf: Wie auch bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus trifft hier letztlich die Kreisdelegiertenversammlung die abschließende Entscheidung. Um einen möglichst breiten Konsens zu erzielen, wollen wir frühzeitig das Gespräch mit den Abteilungen und ihren Vorsitzenden suchen, um gemeinsam einen Vorschlag zu erarbeiten.

Birte & Dennis: Hier sind nicht nur wir als Vorsitzende gefragt: Wir müssen gemeinsam für einen Zusammenhalt zwischen den Abteilungen kämpfen. Die SPD Pankow wird nur dann stark bleiben, wenn alle Ortsteile auch eine Vertretung in der Fraktion haben. Das bedeutet gleichzeitig, dass es Solidarität der mitgliederstarken Abteilungen braucht.

– 9. –

Als Vorsitzende der SPD Pankow würdet ihr die Partei gemeinsam mit dem Geschäftsführenden Kreisvorstand anführen. Mit wem gemeinsam oder in welchen Konstellationen würdet ihr das am liebsten tun?

Unsere Überzeugung ist, dass die Kreisvorsitzenden grundsätzlich für die Arbeit mit allen offen sein müssen. Deswegen halten wir wenig von der Vorstellung, mit einem festen Team anzutreten oder sich vorab auf bestimmte Konstellationen festzulegen.

Wir haben uns bewusst dazu entschieden, kein komplettes Team für die sechs oder maximal sieben Positionen im GKV vorzuschlagen. Uns ist wichtig, dass ein Vorstand zusammenkommt, in dem Frauen mindestens paritätisch vertreten sind, in dem die drei Altbezirke Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee vertreten sind und in dem zudem der Norden Pankows mit seinen besonderen Herausforderungen (Verkehr, Wohnbaupotenziale, Kampf gegen Rechts etc.) vertreten ist. Die Kandidaturen von Annette Unger aus Prenzlauer Berg und Roman Kühn aus Niederschönhausen freuen uns dabei sehr.

Birte & Dennis: Wir haben uns bewusst dazu entschieden, kein komplettes Team für die sechs oder maximal sieben Positionen im GKV vorzuschlagen. Uns ist wichtig, dass ein Vorstand zusammenkommt, in dem Frauen mindestens paritätisch vertreten sind, in dem die drei Altbezirke Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee vertreten sind und in dem zudem der Norden Pankows mit seinen besonderen Herausforderungen (Verkehr, Wohnbaupotenziale, Kampf gegen Rechts etc.) vertreten ist. Die Kandidaturen von Annette Unger aus Prenzlauer Berg und Roman Kühn aus Niederschönhausen freuen uns dabei sehr.

Rona & Rolf: Unsere Überzeugung ist, dass die Kreisvorsitzenden grundsätzlich für die Arbeit mit allen offen sein müssen. Deswegen halten wir wenig von der Vorstellung, mit einem festen Team anzutreten oder sich vorab auf bestimmte Konstellationen festzulegen.

Abschnitt IV

Eine solidarische Parteikultur

– 10. –

Es sieht stark danach aus, dass Franziska Giffey und Raed Saleh die neuen Vorsitzenden der SPD Berlin werden. Was ist eure Meinung hierzu?

Franziska und Raed kennen wir seit vielen Jahren. Rona hat mit beiden in kommunalpolitischen Bezügen schon zusammengearbeitet, Rolf kennt insbesondere Raed durch seine Arbeit im SPD-Landesvorstand und als Verwaltungsmitarbeiter in der Abgeordnetenhausfraktion sehr gut. Wir schätzen an den beiden insbesondere ihre starke Verankerung vor Ort. Franziska lässt heute noch ihre kommunalpolitischen Erfahrungen in ihre Arbeit als Bundesministerin einfließen und macht sich immer wieder ein direktes Bild von der Arbeit an der Basis. Auch Raed ist durch Formate wie seine Kneipentouren in Spandau sehr stark vor Ort verwurzelt. Sollten die beiden durch die Berliner SPD gewählt werden, gehen wir von einer sehr guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit aus, von der die SPD Pankow mit Sicherheit profitieren wird.

Franziska Giffey hat als Bezirksbürgermeisterin und als Familienministerin gezeigt, dass sie regieren kann, die Sprache der Menschen spricht und Sorgen und Nöte verstehen kann. Raed Saleh führt seit fast neun Jahren eine selbstbewusste SPD-Fraktion. Was mit ihm fachlich besprochen und vereinbart wurde, wurde auch verlässlich umgesetzt. Wenn alle an einem Strang ziehen, kann das der Aufbruch sein, mit dem die SPD auch 2021 wieder stärkste Kraft in Berlin wird.

Rona & Rolf: Franziska und Raed kennen wir seit vielen Jahren. Rona hat mit beiden in kommunalpolitischen Bezügen schon zusammengearbeitet, Rolf kennt insbesondere Raed durch seine Arbeit im SPD-Landesvorstand und als Verwaltungsmitarbeiter in der Abgeordnetenhausfraktion sehr gut. Wir schätzen an den beiden insbesondere ihre starke Verankerung vor Ort. Franziska lässt heute noch ihre kommunalpolitischen Erfahrungen in ihre Arbeit als Bundesministerin einfließen und macht sich immer wieder ein direktes Bild von der Arbeit an der Basis. Auch Raed ist durch Formate wie seine Kneipentouren in Spandau sehr stark vor Ort verwurzelt. Sollten die beiden durch die Berliner SPD gewählt werden, gehen wir von einer sehr guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit aus, von der die SPD Pankow mit Sicherheit profitieren wird.

Birte & Dennis: Franziska Giffey hat als Bezirksbürgermeisterin und als Familienministerin gezeigt, dass sie regieren kann, die Sprache der Menschen spricht und Sorgen und Nöte verstehen kann. Raed Saleh führt seit fast neun Jahren eine selbstbewusste SPD-Fraktion. Was mit ihm fachlich besprochen und vereinbart wurde, wurde auch verlässlich umgesetzt. Wenn alle an einem Strang ziehen, kann das der Aufbruch sein, mit dem die SPD auch 2021 wieder stärkste Kraft in Berlin wird.

– 11. –

Die SPD bezeichnet sich selbst als Mitmachpartei. Wie wollt ihr die Basis auch abseits von Wahlen und vor allem inhaltlich stärker beteiligen?

Unsere große Stärke als Pankower SPD ist es, dass wir über unsere Abteilungen in allen Ortsteilen präsent sind. Uns ist daher wichtig, dass die Abteilungen auch in Zukunft die Basis für unsere Parteiarbeit und die Entscheidungsfindungen sind. Viele Genossinnen und Genossen haben darüber hinaus den Wunsch, sich auf einem ganz bestimmten Themenfeld besonders zu engagieren. Dafür bieten sich die Arbeitsgemeinschaften (AGs) und Arbeitskreise an. Wir beide sind und waren in Arbeitsgemeinschaften aktiv und setzen uns seit langem für deren Stärkung ein.

Die beiden Fragen [Fragen 11 und 12, Anmerkung der SPD Karow-Buch] beantworten wir gemeinsam, zu beiden Fragen haben wir in unserer Kandidaturzeitung einiges gesagt. Ein Kernproblem ist, dass sich die Parteiarbeit auf viel zu wenig Schultern verteilt, wir zu wenig Willkommenskultur und keine Dankeschön-Kultur haben. Wir wollen Formate schaffen, in denen es jenseits von Präsenzterminen möglich wird, sich fachlich einzubringen.

Birte & Dennis: Die beiden Fragen [Fragen 11 und 12, Anmerkung der SPD Karow-Buch] beantworten wir gemeinsam, zu beiden Fragen haben wir in unserer Kandidaturzeitung einiges gesagt. Ein Kernproblem ist, dass sich die Parteiarbeit auf viel zu wenig Schultern verteilt, wir zu wenig Willkommenskultur und keine Dankeschön-Kultur haben. Wir wollen Formate schaffen, in denen es jenseits von Präsenzterminen möglich wird, sich fachlich einzubringen.

Rona & Rolf: Unsere große Stärke als Pankower SPD ist es, dass wir über unsere Abteilungen in allen Ortsteilen präsent sind. Uns ist daher wichtig, dass die Abteilungen auch in Zukunft die Basis für unsere Parteiarbeit und die Entscheidungsfindungen sind. Viele Genossinnen und Genossen haben darüber hinaus den Wunsch, sich auf einem ganz bestimmten Themenfeld besonders zu engagieren. Dafür bieten sich die Arbeitsgemeinschaften (AGs) und Arbeitskreise an. Wir beide sind und waren in Arbeitsgemeinschaften aktiv und setzen uns seit langem für deren Stärkung ein.

– 12. –

Präsenzkultur und Ochsentour sind für viele Menschen nicht mehr mit ihrem eigenen Leben vereinbar, insbesondere dann, wenn sie Kinder oder einen Vollzeitjob haben. Wie möchtet ihr die Partei mitgliederfreundlicher gestalten?

Aus unserer Sicht ist für die Mitglieder insbesondere Planungssicherheit wichtig: langfristig festgelegte Sitzungstermine; klar begrenzte Zeiten, die dann auch eingehalten werden, und Sitzungszeiten, die sich an den Bedürfnissen der Mitglieder orientieren. Ziel muss es sein, bei Arbeitsgremien so viel Präsenzsitzungen wie nötig, aber auch so wenig wie nötig anzubieten. Grundsätzlich sollte für alle Sitzungen die Möglichkeit einer Kinderbetreuung bestehen.

Die beiden Fragen [Fragen 11 und 12, Anmerkung der SPD Karow-Buch] beantworten wir gemeinsam, zu beiden Fragen haben wir in unserer Kandidaturzeitung einiges gesagt. Ein Kernproblem ist, dass sich die Parteiarbeit auf viel zu wenig Schultern verteilt, wir zu wenig Willkommenskultur und keine Dankeschön-Kultur haben. Wir wollen Formate schaffen, in denen es jenseits von Präsenzterminen möglich wird, sich fachlich einzubringen.

Rona & Rolf: Aus unserer Sicht ist für die Mitglieder insbesondere Planungssicherheit wichtig: langfristig festgelegte Sitzungstermine; klar begrenzte Zeiten, die dann auch eingehalten werden, und Sitzungszeiten, die sich an den Bedürfnissen der Mitglieder orientieren. Ziel muss es sein, bei Arbeitsgremien so viel Präsenzsitzungen wie nötig, aber auch so wenig wie nötig anzubieten. Grundsätzlich sollte für alle Sitzungen die Möglichkeit einer Kinderbetreuung bestehen.

Birte & Dennis: Die beiden Fragen [Fragen 11 und 12, Anmerkung der SPD Karow-Buch] beantworten wir gemeinsam, zu beiden Fragen haben wir in unserer Kandidaturzeitung einiges gesagt. Ein Kernproblem ist, dass sich die Parteiarbeit auf viel zu wenig Schultern verteilt, wir zu wenig Willkommenskultur und keine Dankeschön-Kultur haben. Wir wollen Formate schaffen, in denen es jenseits von Präsenzterminen möglich wird, sich fachlich einzubringen.

Abschnitt V

Unterstützung der Abteilungen

– 13. –

Als Abteilung im Norden des Bezirkes haben wir oft das Gefühl, dass innerstädtische Themen und Parteistrukturen den Kreis dominieren. Wie möchtet ihr für eine bessere Repräsentation des Pankower Nordens im Kreisverband sorgen?

Viele Genoss*innen befürchten, dass die Arbeit im südlichen Teil des Bezirks, insbesondere Prenzlauer Berg und dem südlichen Pankow, einen großen Raum einnimmt und dies zu Lasten des Pankower Nordens geht. Diese Befürchtung nehmen wir sehr ernst und engagieren uns daher seit vielen Jahren insbesondere auch in und für die nördlichen Ortsteile unseres Bezirkes.

Dazu haben wir bei den voran gegangen Fragen das Wesentliche gesagt. Der Pankower Norden muss, wie die drei Altbezirke, im Kreisvorstand, in der Landesparteitagsdelegation, in der BVV und möglichst auch im Abgeordnetenhaus vertreten sein.

Birte & Dennis: Dazu haben wir bei den voran gegangen Fragen das Wesentliche gesagt. Der Pankower Norden muss, wie die drei Altbezirke, im Kreisvorstand, in der Landesparteitagsdelegation, in der BVV und möglichst auch im Abgeordnetenhaus vertreten sein.

Rona & Rolf: Viele Genoss*innen befürchten, dass die Arbeit im südlichen Teil des Bezirks, insbesondere Prenzlauer Berg und dem südlichen Pankow, einen großen Raum einnimmt und dies zu Lasten des Pankower Nordens geht. Diese Befürchtung nehmen wir sehr ernst und engagieren uns daher seit vielen Jahren insbesondere auch in und für die nördlichen Ortsteile unseres Bezirkes.

– 14. –

Für viele SPD-Ortsvereine ist der Höhepunkt des Jahres das von ihnen veranstaltete Volksfest im eigenen Ortsteil. Für uns ist es das Maifest. Aufgrund ihrer Größe und Bedeutung, ist es oft schwierig, diese Feste zu stemmen. Wie steht ihr zur finanziellen Unterstützung und Absicherung von Abteilungen durch den Kreis bei der Durchführung der Feste?

Wir sind stolz darauf, dass Abteilungen der SPD Pankow jedes Jahr drei Feste zum 1. Mai veranstalten. Die Feste sind eine tolle Möglichkeit, uns nach außen zu zeigen und wirken identitätsstiftend nach innen. Wir wissen aus eigener Erfahrung in unseren Abteilungen, wie sehr Mitglieder durch die gemeinsame Organisation von Festen motiviert werden. Für uns haben die Feste – wie alle Aktivitäten mit Außenwirkung – eine hohe Priorität. Deshalb würden wir uns auch dafür einsetzen, dass Abteilungen, die solche Feste nicht allein schultern können, aus Mitteln des Kreisverbandes mehr unterstützt werden. Dass das nicht unbegrenzt und in beliebiger Höhe möglich ist, versteht sich von selbst, aber einen Beitrag kann der Kreisverband aus unserer Sicht leisten.

Tatsächlich wird die SPD erstaunlich viel über solche weniger politischen Anlässe wahrgenommen. Zur Ehrlichkeit gehört dazu, dass insbesondere bei vielen Ortsvereinen im Westen Deutschlands das jährliche Sommerfest die Kasse deutlich füllt, anstatt sie zu leeren. Das ist bei uns nicht so – und wir müssen darüber reden, warum das so ist. Ein Punkt dabei ist, dass wir viele Leistungen nicht mehr ehrenamtlich erbringen können, sondern einkaufen müssen. Wir müssen schauen, wie wir Mitglieder motivieren, bei solchen Festen zu helfen. Wir müssen uns austauschen, wo und wann die Feste am besten funktionieren. Und vielleicht ist eine feste Gruppe denkbar, die im Jahr drei oder vier SPD-Feste in Pankow organisiert, vielleicht um den Preis, dass sie nicht mehr alle zeitgleich am 1. Mai stattfinden.

Rona & Rolf: Wir sind stolz darauf, dass Abteilungen der SPD Pankow jedes Jahr drei Feste zum 1. Mai veranstalten. Die Feste sind eine tolle Möglichkeit, uns nach außen zu zeigen und wirken identitätsstiftend nach innen. Wir wissen aus eigener Erfahrung in unseren Abteilungen, wie sehr Mitglieder durch die gemeinsame Organisation von Festen motiviert werden. Für uns haben die Feste – wie alle Aktivitäten mit Außenwirkung – eine hohe Priorität. Deshalb würden wir uns auch dafür einsetzen, dass Abteilungen, die solche Feste nicht allein schultern können, aus Mitteln des Kreisverbandes mehr unterstützt werden. Dass das nicht unbegrenzt und in beliebiger Höhe möglich ist, versteht sich von selbst, aber einen Beitrag kann der Kreisverband aus unserer Sicht leisten.

Birte & Dennis: Tatsächlich wird die SPD erstaunlich viel über solche weniger politischen Anlässe wahrgenommen. Zur Ehrlichkeit gehört dazu, dass insbesondere bei vielen Ortsvereinen im Westen Deutschlands das jährliche Sommerfest die Kasse deutlich füllt, anstatt sie zu leeren. Das ist bei uns nicht so – und wir müssen darüber reden, warum das so ist. Ein Punkt dabei ist, dass wir viele Leistungen nicht mehr ehrenamtlich erbringen können, sondern einkaufen müssen. Wir müssen schauen, wie wir Mitglieder motivieren, bei solchen Festen zu helfen. Wir müssen uns austauschen, wo und wann die Feste am besten funktionieren. Und vielleicht ist eine feste Gruppe denkbar, die im Jahr drei oder vier SPD-Feste in Pankow organisiert, vielleicht um den Preis, dass sie nicht mehr alle zeitgleich am 1. Mai stattfinden.

– 15. –

Besonders die mitgliederschwachen Abteilungen am Stadtrand sind oft jene, die das größte Territorium abdecken. Wie möchtet ihr diese Abteilungen insbesondere personell zu Kampagnen unterstützen, um eine starke Präsenz der SPD auch in solchen Regionen sicherzustellen?

Dieser Aspekt muss bei der Kampagnen- und Wahlkampfplanung aus unserer Sicht in Zukunft stärker berücksichtigt werden. Es ergibt wenig Sinn, wenn wir uns im Prenzlauer Berg mit unseren Ständen gegenseitig auf den Füßen stehen, und im Norden große Gebiete gar nicht bespielt werden.

Ein organisationspolitisches Phänomen ist es, dass in der aktiven Mitarbeit die „großen“ Abteilungen prozentual weit schlechter dastehen, als die „kleinen“. Ein Grund dafür kann sein, dass man in sehr mitgliederstarken Abteilungen nicht das Gefühl hat, gebraucht zu werden, weil sich für alle Aufgaben immer noch jemand findet.

Birte & Dennis: Ein organisationspolitisches Phänomen ist es, dass in der aktiven Mitarbeit die „großen“ Abteilungen prozentual weit schlechter dastehen, als die „kleinen“. Ein Grund dafür kann sein, dass man in sehr mitgliederstarken Abteilungen nicht das Gefühl hat, gebraucht zu werden, weil sich für alle Aufgaben immer noch jemand findet.

Rona & Rolf: Dieser Aspekt muss bei der Kampagnen- und Wahlkampfplanung aus unserer Sicht in Zukunft stärker berücksichtigt werden. Es ergibt wenig Sinn, wenn wir uns im Prenzlauer Berg mit unseren Ständen gegenseitig auf den Füßen stehen, und im Norden große Gebiete gar nicht bespielt werden.

Das waren unsere fünfzehn Fragen und die Antworten der beiden Kandidaten-Duos um den Vorsitz der SPD Pankow. Wir bedanken uns ausdrücklich bei allen vieren, dass sie sich die Zeit genommen haben, an diesem innovativen Format teilzunehmen und uns so ausführlich zu antworten. Zu den Wahlen selbst informierte der scheidende Vorsitzende der SPD Pankow, Knut Lambertin, wie folgt:

Wir nehmen als demokratisch gewähltes Gremium des SPD Kreises Pankow unsere Verantwortung für unsere Mitglieder wahr, ohne auf übergeordnete Gremien unserer Partei warten zu wollen. Wir respektieren weiterhin die demokratisch gefällten Entscheidungen des Kreisvorstandes zur Wahl des künftigen Kreisvorstandes. In Abstimmung mit den Kandidat*innen für den Kreisvorsitz beschließen wir, die Verschiebung des beschlossenen Mitgliederbeteiligungsverfahrens und der Kreisdelegiertenversammlung.

Dies wurde einstimmig von Katharina Berten, Dennis Buchner, Birte Darkow, Rolf Henning, Knut Lambertin, Rona Tietje und Clara West am 12. März 2020 beschlossen.

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