Gefühlte Unsicherheit? – Wie sieht es wirklich aus mit der Sicherheit in unserer Nachbarschaft
Ein Kommentar von Carsten Reichert, Beisitzer im Vorstand der SPD Karow-Buch und ihr ehemaliger Vorsitzender
Schon lange ist die Sicherheit ein Gesprächsthema unter Nachbarn in Buch und Karow.
Gibt es mehr Kriminalität durch zugezogene Flüchtlinge? Wie lange brauchen die Einsatzwagen der Polizei bis nach Buch? Leben die Menschen in Buch und Karow weniger sicher als in anderen Stadtteilen Berlins?
Diese und andere Fragen beschäftigen unsere Nachbarn in Buch und Karow.
Für uns, die SPD Karow-Buch, war das Anlass genug, uns fachkundige Auskünfte einzuholen.
Am 17. Januar 2017 luden wir unsere Nachbarn zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung ein. Innensenator Andreas Geisel, der Abschnittsleiter des Polizeiabschnitts 14 Ulf Seltier und das Vorstandsmitglied der Ersten Wohnungsgenossenschaft Pankow Markus Luft stellten sich den Fragen der Bürger.
Andreas Geisel stellte nach einer generellen Einschätzung der Sicherheitslage Berlins fest, dass Buch und Karow zu den sicheren Stadteilen Berlins gehört. Er untermauerte diese Einschätzung mit aktuellen Zahlen aus der Kriminalitätsstatistik. Die immer wieder bewusst falsch gestreuten Meldungen über einen Anstieg der Kriminalität durch Flüchtlinge in unserer Region wurden durch den Innensenator glaubhaft widerlegt. Lediglich der Anstieg der Wohnungs- und Hauseinbrüche in Karow sind ein Problem, das verstärkt angegangen werden muss. Herr Geisel machte deutlich, dass international reisende Einbrecherbanden aber schwer zu greifen sind.
Herr Luft von der ersten Wohnungsgenossenschaft Pankow machte deutlich, dass die Genossenschaft ihren Mitgliedern durchaus das Gefühl der Sicherheit bieten kann. Die Wohnungen in der Nähe des Refugiums in Buch sind alle gut vermietet. Nur für einige wenige Mieter war dies ein Grund, umzuziehen. Vielleicht war dies doch etwas voreilig, wie sich im Nachhinein herausstellt. Die Genossenschaft kommt ihren Mietern bei Wünschen nach mehr Sicherheit großzügig entgegen. So werden z.B. die Kosten für den Einbau zusätzlicher Querriegelschlösser übernommen.
Viele Fragen aus dem Publikum wurden an Herrn Seltier vom Polizeiabschnitt 14 gerichtet. Immer wieder wurden die Einsatzzeiten der Polizeiwagen kritisiert. Die langen Anfahrten von Weißensee nach Buch sind für die Anwohner, sicher zu recht, ein Grund zur Besorgnis. Viele Anwohner wünschen sich wieder eine Polizeiwache in Buch.
Herr Seltier berichtete sehr offen über die Einsätze der verfügbaren Streifenwagen. Er machte aber auch deutlich, dass eine zusätzliche Wache in Buch Polizeikräfte binden würde, die er ansonsten als Präsenz auf der Straße verfügbar hätte.
Insgesamt war es eine sehr interessante Veranstaltung, die souverän und mit einer Portion Witz von unserem Ehrenvorsitzenden Ralf Hillenberg moderiert wurde.
Die langen Anfahrten der Polizeifahrzeuge nach Buch sind auch für uns unbefriedigend. Wir, die SPD Karow-Buch werden den verantwortlichen Politikern einen Vorschlag zur Neuordnung der Polizeiabschnitte machen.
Dieser Kommentar ist ursprünglich in der Januar, Februar, März-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.