Mobilität zusammen denken – Die ganze Stadt im Blick

Berlin ist eine wachsende und weltoffene Metropole. Menschen ziehen begeistert hierher und wir heißen sie willkommen. Aber der Schritt zu einer Vier-Millionen-Metropole wird eher in den Außenbezirken gegangen als in der Innenstadt. Berlin wächst nicht nur in die Dichte und Höhe, sondern vor allem auch in die Breite. Deshalb brauchen wir eine Politik, die die ganze Stadt im Blick hat. Eine Politik, die sich um die Außenbezirke genauso kümmert wie um das Zentrum.

Stadtentwicklung und Verkehr sind für mich die großen Themen für die Zukunft. Wir wollen, dass die Menschen auch am Stadtrand gerne wohnen und alles zum Leben haben, was sie brauchen. Dazu gehört neben bezahlbarem Wohnraum eine gut ausgebaute Infrastruktur in den Quartieren, aber auch eine attraktive Verkehrsanbindung. Der Pankower Norden wird weiterwachsen. Die Region hat großes Potenzial für den Wohnungsneubau. Aber bereits jetzt ist im Berufsverkehr Dauerstau vorprogrammiert, gleichzeitig sind die S-Bahnen meist überfüllt. Beim Neubau kommt es eben nicht nur auf die Häuser an, sondern auch auf neue Verkehrslösungen.

Die SPD Berlin denkt Mobilität in der Stadt zusammen. Für uns gibt es nicht das eine richtige Verkehrsmittel. Wir sind überzeugt, dass ideologische Kämpfe zwischen Auto-, Rad- und Fußgängerbereichen oder Straßenbahn und U-Bahn den Ausbau lähmen statt fördern. Statt Mobilität zu reglementieren, möchten wir einen öffentlichen Nahverkehr, der für alle Menschen attraktiv ist und sie dazu bewegt, freiwillig das Auto stehen zu lassen. Aber dafür müssen wir gerade für die Berlinerinnen und Berliner in den Außenbezirken mehr Angebote schaffen: mit leistungsstarken Strecken, enger Taktung und neuen klimafreundlichen Fahrzeugen. Dabei ist jeder Ausbau des Liniennetzes in die Außenbezirke hinein auch entscheidend für eine gute Zukunft in der Metropolregion Berlin-Brandenburg.

Bauen, Bildung, Beste Wirtschaft, Bürgernahe Verwaltung und Berlin in Sicherheit sind unsere 5 großen inhaltlichen Schwerpunktsetzungen im Wahlprogramm, unsere 5 B´s für Berlin. Auch im Pankower Norden gibt es einiges zu bewegen. Unterstützen Sie mit Ihrem Wahlkreiskandidaten Willi Francke unseren Einsatz für eine soziale und sichere Stadt, für ein lebenswertes und zukunftsfähiges Berlin, für ein besseres Karow, Buch und Französisch Buchholz.

Von Franziska Giffey, Spitzenkandidatin der SPD Berlin

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der Mai & Juni-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.

Ganz sicher Berlin: Ich fordere eine Wache für Buch

Sicherheit und Ordnung sind Grundbedürfnisse. Hierfür sorgt tagein und tagaus unsere Berliner Polizei. Sie macht einen erstklassigen Job. Ich möchte, dass wir uns weiterhin in Karow, Buch und Französisch Buchholz sicher fühlen. Seit fünf Jahren führt die SPD mit Andreas Geisel die Berliner Sicherheitspolitik. Es wurde viel für die Polizei erreicht: Nach Jahren des Schrumpfens haben wir in dieser Legislaturperiode 2.260 neue Stellen geschaffen und die Bezahlung erhöht. Seit November 2020 erhalten Polizistinnen und Polizisten eine monatliche Hauptstadtzulage. Zusätzlich wird in neue und moderne Ausstattung investiert.

Die Polizeipräsenz konnte erhöht werden: Kontaktbereichsbeamte wurden eingeführt und die Polizei ist mit einer Fahrradstaffel und mobilen Wachen präsent. Mit der großen Polizeireform wurden die Direktionen umstrukturiert. Damit wurden Einsatzkräfte für Einsätze vor Ort freigemacht. Es konnte eine schnelle Eingreiftruppe gegründet werden, die die örtliche Polizei an Brennpunkten entlastet. Durch Verbundeinsätze, zahlreiche Strafverfahren und Beschlagnahmungen bekämpfen wir organisierte Kriminalität wirkungsvoll. Hier vor Ort spüren wir die positiven Auswirkungen: Die Polizeipräsenz durch Streifen ist bei uns deutlich gestiegen, unser Kontaktbereichsbeamter steht im Dialog mit Vereinen und Initiativen, Präventionsveranstaltungen finden im Bucher Bürgerhaus statt und die Mobile Wache ist regelmäßig in der Achillesstraße.

Hier müssen wir weitermachen. Für mich ist es nicht hinnehmbar, dass unser Polizeiabschnitt bei seiner großen Fläche nur über eine einzige feste Wache in der Berliner Allee verfügt. Ich fordere die Schaffung einer Nebenwache in Buch. Diese Wache soll als überregionales Polizeizentrum mit Brandenburg und einer Außenstelle des Pankower Ordnungsamtes betrieben werden.

Angesichts des Bevölkerungswachstums müssen wir aber auch eine Neuordnung der Polizeiabschnitte diskutieren. So wird unser Abschnitt in der Fläche und Bevölkerungszahl deutlich größer sein als andere. Daher sollten die Pankower Polizeiabschnitte neu zugeschnitten und ein neuer Abschnitt mit Standort in Buch eingerichtet werden.

Von Willi Francke, Direktkandidat der SPD für Karow, Buch und Französisch Buchholz

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der Mai & Juni-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.

Ein Leuchtturm für den Berliner Norden

Buch ist ein rasch wachsender Stadtteil in Berlin. Umfangreiche Wohnungsbauvorhaben sind in der Planung. Zum harmonischen Wachstum gehört auch das Wachstum der sozialen Infrastruktur mit Kita und Schulen, aber auch der kulturellen Infrastruktur. Nicht immer wächst in Berlin das Angebot an kulturellen Einrichtungen, wie Bibliotheken, Galerien, Theatern bei großen Wohnungsbauvorhaben mit. Ich denke, wir brauchen in Berlin einen verbindlichen Stadtentwicklungsplan Kultur. Leider hat das Berliner Abgeordnetenhaus in dieser Legislaturperiode diesen Schritt nicht getan.

Da ist es in Buch anders: Mit dem Bildungs- und Integrationszentrum (BIZ) entsteht der kooperativer Standort in dem alle fünf Fachbereiche – Bibliothek, Museum, Kunst und Kultur, Musikschule und Volkshochschule – des Amtes für Kunst und Kultur präsent sind und ihre Angebote in Buch, in Karow bis in den Barnim hinein machen. Als Standort für Kultur und Wissenschaft kommt im BIZ mit dem Gläsernen Labor, dem gemeinsamen Schülerlabor Bucher Forschungseinrichtungen, eine weitere im Bezirk einzigartige Dimension dazu. Ein Förderverein wird die Arbeit nachhaltig unterstützen.

Das BIZ hat als Projekt den Kulturausschuss intensiv über die Wahlperiode begleitet. Zu Beginn gab es noch die Auffassung, dass mit den BIZ die Bibliothek in Karow nicht mehr gebraucht würde. Hier war eine Korrektur erforderlich – beide Standorte werden erhalten. Seit April 2019 steht die Finanzierung und im Dezember 2019 wurde der Siegerentwurf für den Neubau vorgestellt. Aber auch beim BIZ gab es durch die Corana-Pandemie Verzögerungen. So richtig soll es 2022 losgehen – die feierliche Eröffnung ist für 2025 geplant. Das Bildungs- und Integrationszentrum wird mit dem Campus in Buch berlinweit Impulse setzten für die Weiterentwicklung der Verbindung von Kunst und Wissenschaft.

Von Matthias Böttcher, Vorsitzender Ausschuss für Weiterbildung, Kultur und Städtepartnerschaften

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der Mai & Juni-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.

Soziale Politik für Dich – Zuhören, Einmischen, Gestalten

Karow-Buch ist für uns Heimat. Hier leben wir, gehen unsere Kinder zur Schule, viele arbeiten hier z.B. am Campus Buch oder dem Helios-Klinikum. Unsere Idee von Heimat grenzt nicht aus, sondern baut Brücken zu unseren Nachbarn. Aber Heimat, unser Zuhause, unsere Nachbarschaft muss immer wieder aufs Neue bewahrt, weiterentwickelt, manchmal auch neu erfunden werden. Dafür braucht es Parteien. In Parteien bringen sich Bürgerinnen und Bürger vor Ort fast ausschließlich ehrenamtlich ein. Menschen mit ähnlichen Wertevorstellungen wollen das Miteinander ein Stück besser machen.

Buch und Karow sind attraktive Ortsteile am grünen Stadtrand von Berlin. Wir werden auch hier bei uns Wohnraum schaffen, um den Berliner Wohnungsmarkt zu entspannen. Dabei kommt es darauf an, dass wir lebendige Quartiere errichten und funktionierende Nachbarschaften ermöglichen. Wir brauchen neue bezahlbare Mietwohnungen, damit auch unsere Kinder, wenn sie eine Ausbildung oder Studium beginnen, eine Wohnung finden können; damit die alleinstehende Rentnerin aus dem fünften Stock in das barrierefreie Erdgeschoss ziehen kann.

Beides im Blick zu behalten – Bewahren und Weiterentwickeln – dafür braucht es die SPD.

Wir verbinden das Soziale mit Klimaschutz. Für uns ist Sicherheit mehr als Überwachung. Wir stehen für wirtschaftliches Wachstum und solidarisches Miteinander. Wir wollen gute Rahmenbedingungen schaffen, mit denen der Staat für seine Bürgerinnen und Bürger da sein kann. Dafür braucht es eine starke SPD und eine starke Basis, die sich in der SPD für diese Ziele einsetzt. Wir laden Sie alle ein, mit uns an diesem Zukunftsprogramm mitzuarbeiten und Politik vor Ort zu gestalten.

Von Nicolas Drathschmidt, Vorsitzender der SPD Karow-Buch

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der Mai & Juni-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.

Im Norden Chaos ohne Ende? – Ein Verkehrskonzept für Pankow

Berlin wächst und so wachsen auch unsere Verkehrsprobleme. Aber bereits heute erleben wir in Karow, Buch und Französisch Buchholz massive Beeinträchtigungen, Staus auf der Straße und unzureichende Mobilitätsangebote. Wir erleben volle Züge und Verspätungen bei Tram und S-Bahn, häufige Ausfälle bei Bussen und Bahnen: Unser Verkehrssystem im Pankower Norden ist weit davon entfernt uns sicher und bequem von A nach B zu bringen. Immer wieder werden Anwohner durch Lärm geplagt. In unseren Ortsteilen hat sich darüber hinaus ein Sanierungsstau bei Straßen, Brücken, Geh- und Fahrradwegen eingestellt, der schnellstmöglich behoben werden muss.

Die SPD Karow-Buch legt daher ein umfassendes Verkehrskonzept vor: Wir wollen anders als die Grünen keine Verkehrsträger gegeneinander ausspielen. Denn verschiedene Lebenssituationen erfordern unterschiedliche Angebote. Eine vierköpfige Familie, die mit dem Auto ihren Wocheneinkauf transportieren will, soll das genauso gut machen können, wie die Pflegekraft, die mit der S-Bahn zu ihrer Arbeitsstelle fahren möchte. Gleichzeitig wollen wir, anders als die CDU, keine unrealistischen und überdimensionierten Versprechungen machen, bei denen Enttäuschungen vorprogrammiert sind.

Wir, die SPD in Karow-Buch, fordern daher das bestehende Verkehrsnetz weiterzuentwickeln und neue Mobilitätsangebote für alle zu schaffen. Vor dem Bau neuer Wohngebiete müssen erst Verbesserungen im Verkehrsnetz erfolgen. Wir wollen das Straßennetz punktuell ergänzen und z.B. Karow an die B2 anbinden, aber vor allem den öffentlichen Nahverkehr ausbauen.

Das sind unsere Kernforderungen: Wir wollen einen 5-Minuten-Takt der S-Bahn bis Buch und einen 10-Minuten-Takt bis Bernau. Die S75 soll von Wartenberg bis nach Karow verlängert werden. Dafür soll ein großer Umsteigebahnhof am Karower Kreuz zwischen Blankenburg und Karow entstehen. So können wir eine neue Querverbindung zwischen Birkenwerder und Lichtenberg schaffen und unsere Ortsteile nach Osten und Westen besser anbinden. Wir unterstützen die SPD Berlin dabei, einen sinnvollen U-Bahn-Ausbau zu planen. Für uns zählt dazu eine Verlängerung der U2 nach Niederschönhausen und ein neuer Kreuzungsbahnhof Pankow-Kirche mit der verlängerten U9. Wir wollen zudem eine neue U-Bahnlinie U10 vom Alexanderplatz bis nach Weißensee bauen.

Von Nicolas Drathschmidt, Vorsitzender der SPD Karow-Buch und Bürgerdeputierter im Verkehrsausschuss

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der März & April-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.

Bezirksparlament im Wohnzimmer

Das Bezirksparlament tagt öffentlich im monatlichen Rhythmus. Wie ist das unter Pandemiebedingungen weiter möglich? Zunächst wurde festgelegt, dass die Bezirksverordneten einzeln an Tischen mit entsprechendem Abstand sitzen und auch die Zahl der Besucherplätze im BVV-Saal wurde reduziert. Trotzdem kamen aufgrund des  Gesundheitsrisikos immer weniger Bezirksverordnete.

Es wurde die Forderung nach einem online Format immer nachdrücklicher erhoben. Die SPD-Fraktion hatte dazu schon im Mai 2020 den Antrag „Digitales Arbeiten in den Ausschüssen der BVV Pankow“ eingebracht. Einzelne Ausschüsse und Fraktionen u.a. die SPD begannen schon 2020 mit digitalen Sitzungen – so auch der Ausschuss für Schule, Sport und Gesundheit und der Ausschuss für Weiterbildung, Kultur und Städtepartnerschaften.

Das Abgeordnetenhaus änderte nun das Bezirksverwaltungsgesetz um auch den rechtlichen Rahmen für die digitale Arbeit zu sichern. Bereits im Juli 2020 hatte Innensenator Andreas Geisel (SPD) diese Initiative auf den Weg gebracht. Mit der Januarsitzung war es erstmals möglich die BVV-Sitzung online auf ihrem YouTube-Kanal zu verfolgen – allerdings noch mit Präsenz der Verordneten. Der zweite Schritt war es nun als BVV online zusammenzukommen und einen ordnungsgemäßen Ablauf mit den notwendigen Abstimmungen zu garantieren. Dazu waren auch die technischen Voraussetzungen zu schaffen. Am 24. Februar startete die erste online BVV in Pankow, nachdem die Verordneten sich vorab mit der Software vertraut machen konnten. Auch die meisten Abstimmungen wurden digital mit einem separaten Programm durchgeführt.

Die kommende 40. Sitzung in dieser Wahlperiode ist am 24. März um 17:30 Uhr. Von dort an können Sie die BVV-Sitzungen nun vom Wohnzimmer aus über den YouTube-Kanal verfolgen.

Von Matthias Böttcher, Vorsitzender Ausschuss für Weiterbildung, Kultur und Städtepartnerschaften

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der März & April-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.

Gute Bildung braucht Raum: Planen mit Zukunft

Pankows Norden ist attraktiv für Familien. Wo Familien leben, braucht es aber auch Kitas und Schulen. Moderne Schulgebäude mit innovativen Konzepten sind zentrale Bausteine einer sozialdemokratischen Bildungspolitik. Heere Ziele, deren Realisierung in unseren Kiezen insgesamt zu langsam vorankommt.

In Buch wird zurzeit eine der modernsten Grundschulen Berlins gebaut. An der Karower Chaussee 97 entsteht eine Grundschule für insgesamt 576 Schülerinnen und Schüler – eine sogenannte Compartment-Schule. Dahinter verbirgt sich ein neues Raumkonzept, das neben Klassenräumen auch Team- und Gruppenräume vorsieht. Eigentlich ist es eine gute Nachricht, dass der frühere Standort der Hufeland-Oberschule nach vielen Jahren nun endlich reaktiviert wird. Der Wermutstropfen daran: Planung und Umsetzung vom CDU-geführten Bezirksamt und linksgeführter Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen dauern zu lange! Bereits 2016 war der Schulbau angekündigt worden. Fertig wird sie frühestens im Sommer 2022. Bis dahin müssen Klassen an anderen Schulen überbelegt oder Schülerinnen und Schüler zwangsumgelenkt werden. Doch volle Klassen verhindern innovative Schulentwicklung und kreative Unterrichtskonzepte.

Um diese Spirale zu durchbrechen, braucht es kürzere Bauzeiten. Lösungen dafür gibt es bereits: Schulen in Holzbauweise! Diese lassen sich innerhalb von 8 bis 12 Monaten realisieren und verbessern so die Lernumgebung. Aber das CDU-geführte Bezirksamt verwehrt sich dagegen. Auch bei den Planungen braucht es mehr Effizienz. Müssen denn Unterlagen wirklich Wochenlang in der Hauspost kursieren? Hier können wohl nur der Druck und die Kontrolle einer starken SPD-Fraktion in der BVV helfen.

Wie sehr das CDU-geführte Bezirksamt auf vorausschauende Schulplanung setzt, zeigt sich auch in Karow. Dort gibt es große Bauvorhaben. Von dem mysteriösen Doppelschulstandort in Karow Süd hört man aber seit 2018 nichts mehr. Es sollten eine Integrierte Sekundarschule und eine Grundschule entstehen, aber wo bleiben diese? Wenn die Neubauprojekte vor den neuen Schulen fertig sind, werden die umliegenden Schulen wieder überbelegt sein und die Spirale beginnt von Neuem.

Von Katja Ahrens, Elternvertreterin im Bezirk sowie Kandidatin der SPD für die BVV

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der März & April-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.

Zu Fuß in Karow: Ein Zebrastreifen kann Leben retten

Anfang des Jahres hat der Berliner Senat auf Initiative der SPD eine Änderung des Mobilitätsgesetzes auf den Weg gebracht: Damit ist Berlin das erste Bundesland, in dem ein Fußgängergesetz gilt. Dieses richtet sich vor allem an die vielen älteren Menschen oder Menschen mit Behinderungen, aber auch an Familien mit Kinderwagen und Kinder. Fußgänger sollen sicherer durch Berlins Straßen gelangen.

In Karow ist das aber nicht überall möglich: An der Kreuzung Alt-Karow/Hofzeichendamm kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen: Eltern berichten mir, dass sie kaum auf die andere Straßenseite zur Kita „Sonnenblume“ gelangen. Auch ältere Menschen schaffen es häufig nicht ohne Gefahr zum Karower Ärztehaus. Parteiübergreifend hat das Pankower Bezirksparlament bereits mehrfach die von den Grünen geführte Verkehrsverwaltung aufgefordert, dort einen Zebrastreifen zu errichten. Bisher wurde dies abgelehnt, um den Verkehrsfluss nicht zu gefährden – ich aber sage: Auch Fußgänger sollen manchmal Vorfahrt haben, dort wo es angemessen und sinnvoll ist, besonders wenn es darum geht unsere Kinder zu schützen.

Ich habe daher eine Petition an das Berliner Abgeordnetenhaus gerichtet, mit dem Ziel einen Zebrastreifen an dieser Kreuzung zu errichten. Gerade älteren Menschen und Familien ist es aus meiner Sicht nicht zuzumuten, einen halben Kilometer Umweg zu laufen, um zum Ärztehaus oder zum Kindergarten zu gelangen. Die grüne Verkehrsverwaltung muss nun dem Anspruch des neuen Mobilitätsgesetzes gerecht werden und den Fußverkehr für die Karowerinnen und Karower endlich besser machen. Auch hier gilt es Angebote zu schaffen, damit alle schnell und sicher von A nach B kommen.

Von Willi Francke, Direktkandidat der SPD für Karow, Buch und Französisch Buchholz

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der März & April-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.

Pflege im Notstand – Applaus allein reicht nicht mehr

Um 7 Uhr lege ich die Schutzkleidung ab. 9,5 Stunden Nachtdienst liegen hinter mir und die nächste Nacht wartet bereits. Noch immer glauben viele Menschen hinter meiner Tätigkeit stecke vor allem das Waschen alter Menschen, doch unzutreffender könnte man den Pflegeberuf insbesondere auf einer Intensivstation, auf der beispielsweise Beatmungs- oder Dialysegeräte bedient werden müssen, nicht beschreiben.

Corona stellt uns Pflegekräfte vor extreme psychische und körperliche Belastungen. Aber nicht nur die Krankheit selbst, vor allem der eklatante Personalmangel führt dazu, dass Pflegerinnen und Pfleger immer wieder an ihr Limit gehen müssen, Stationen unterbesetzt sind, Pausen ausfallen. Noch funktioniert das System, aber nur weil viele Pflegekräfte mehr arbeiten, als sie müssten und dabei ihre eigene, letztlich aber auch die Gesundheit der Patientinnen und Patienten, aufs Spiel setzen. Immer wieder nehme ich wahr, dass meine Kolleginnen und Kollegen das Gefühl haben, verheizt zu werden. Viele Pflegekräfte wurden bei den Bonuszahlungen nicht berücksichtigt, der Frust wächst.

Eine großzügige Corona-Prämie für alle Pflegekräfte muss daher schnellstmöglich kommen. Wer Fluggesellschaften retten kann und auch Bundestagsmitarbeitenden einen Bonus zuspricht, kann auch Pflegekräften eine Prämie zahlen. „Klotzen, nicht Kleckern“ muss hier das Motto sein. Denn Applaus allein reicht nicht, um die Missstände in der Pflege zu beenden.

Der neueste Tarifabschluss im öffentlichen Dienst ist ein erster Schritt und auch die Bemühungen der Bundesregierung um einen flächendeckenden Tarifvertrag in der Altenpflege gehen in die richtige Richtung. Bei der Komplexität des Pflegeberufs und Verantwortung für Menschenleben, muss man aber zu dem Schluss kommen, dass Pflegekräfte mehr verdienen sollten als reguläre Sachbearbeiterinnen und -bearbeiter in der öffentlichen Verwaltung. Um den Pflegeberuf insgesamt wieder attraktiver zu machen, brauchen wir daher ein Grundgehalt von mindestens 4.000€, aber auch einen grundlegenden Wandel unseres Gesundheitssystems.

Nach 10 Jahren CDU und FDP im Bundesgesundheitsministerium ist einfach zu wenig für die Pflege passiert. Die von der SPD geforderte Bürgerversicherung und die Abkehr vom Prinzip der ewigen Profitmaximierung in der Pflege wären Eckpfeiler für ein „gesundes“ Gesundheitssystem.

Von Sophie Drathschmidt, Intensivkrankenpflegerin am Virchow-Klinikum der Charité Berlin

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der Januar & Februar-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.

Ein Bürgerhaushalt für Pankow, auch so geht Beteiligung

Durch das Wachstum der Stadt verändern sich die Kieze. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger in diese Veränderungsprozesse einbinden. Denn der Zusammenhalt in unseren Kiezen ist in Zeiten wie diesen wichtiger denn je.

Finanzielle Ressourcen sind aber nicht im Überfluss vorhanden. Berlin steht auf dem aktuellen Schuldenstand von ca. 57 Milliarden Euro und ist in eine Neuverschuldung von 7,1 Milliarden Euro gegangen, um die Folgen der Corona-Pandemie zu finanzieren.

Daher werden auch die Spielräume der Bezirke nicht größer und die „kleineren Projekte“ werden es nicht immer auf die Prioritätenliste schaffen. Denn manchmal ist es eine neue Bank im Park, eine Tischtennisplatte die einer Reparatur bedarf oder eine neue Bepflanzung, die einen Platz schöner machen würde.

Das Konzept eines Bürgerhaushalts bietet den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit der Partizipation in der Finanz– und Haushaltspolitik ihres Bezirks. Man kann Vorschläge machen, wie die Haushaltsmittel eingesetzt werden sollen. Vielleicht ja auch in Karow, beispielsweise um die Aufenthaltsqualität der Piazza endlich zu erhöhen.

Kieze sind unser zu Hause und da wollen wir es schön haben. Nicht umsonst sind die Baumärkte im ersten Lockdown so gut besucht gewesen. Indem wir unsere Kieze gemeinsam gestalten, wachsen wir auch näher zusammen, lassen noch mehr „Wir“ entstehen.

Auch das ist umso wichtiger in der heutigen Zeit. Solidarisch mit einem Wir-Gefühl ins Jahr 2021. Ich hoffe, dass viele Menschen sich in Pankow beteiligen werden und dass sie das Konzept des Bürgerhaushalts als eine Chance sehen, sich einzubringen.

Von Annette Unger, Bezirksverordnete und Direktkandidatin für den Pankower Wahlkreis 7

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der Januar & Februar-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.