Gute Bildung braucht Raum: Planen mit Zukunft

Pankows Norden ist attraktiv für Familien. Wo Familien leben, braucht es aber auch Kitas und Schulen. Moderne Schulgebäude mit innovativen Konzepten sind zentrale Bausteine einer sozialdemokratischen Bildungspolitik. Heere Ziele, deren Realisierung in unseren Kiezen insgesamt zu langsam vorankommt.

In Buch wird zurzeit eine der modernsten Grundschulen Berlins gebaut. An der Karower Chaussee 97 entsteht eine Grundschule für insgesamt 576 Schülerinnen und Schüler – eine sogenannte Compartment-Schule. Dahinter verbirgt sich ein neues Raumkonzept, das neben Klassenräumen auch Team- und Gruppenräume vorsieht. Eigentlich ist es eine gute Nachricht, dass der frühere Standort der Hufeland-Oberschule nach vielen Jahren nun endlich reaktiviert wird. Der Wermutstropfen daran: Planung und Umsetzung vom CDU-geführten Bezirksamt und linksgeführter Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen dauern zu lange! Bereits 2016 war der Schulbau angekündigt worden. Fertig wird sie frühestens im Sommer 2022. Bis dahin müssen Klassen an anderen Schulen überbelegt oder Schülerinnen und Schüler zwangsumgelenkt werden. Doch volle Klassen verhindern innovative Schulentwicklung und kreative Unterrichtskonzepte.

Um diese Spirale zu durchbrechen, braucht es kürzere Bauzeiten. Lösungen dafür gibt es bereits: Schulen in Holzbauweise! Diese lassen sich innerhalb von 8 bis 12 Monaten realisieren und verbessern so die Lernumgebung. Aber das CDU-geführte Bezirksamt verwehrt sich dagegen. Auch bei den Planungen braucht es mehr Effizienz. Müssen denn Unterlagen wirklich Wochenlang in der Hauspost kursieren? Hier können wohl nur der Druck und die Kontrolle einer starken SPD-Fraktion in der BVV helfen.

Wie sehr das CDU-geführte Bezirksamt auf vorausschauende Schulplanung setzt, zeigt sich auch in Karow. Dort gibt es große Bauvorhaben. Von dem mysteriösen Doppelschulstandort in Karow Süd hört man aber seit 2018 nichts mehr. Es sollten eine Integrierte Sekundarschule und eine Grundschule entstehen, aber wo bleiben diese? Wenn die Neubauprojekte vor den neuen Schulen fertig sind, werden die umliegenden Schulen wieder überbelegt sein und die Spirale beginnt von Neuem.

Von Katja Ahrens, Elternvertreterin im Bezirk sowie Kandidatin der SPD für die BVV

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der März & April-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.