Ortstermin Aufbau-Ost in Buch
Am 3. August 2016 lud unser Bundestagsabgeordneter Klaus Mindrup zu einem Spaziergang mit Staatssekretär Gunther Adler vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit durch Berlin-Buch. Mit Initiativen und Akteuren aus Buch wurden Vorhaben vorgestellt, die im Rahmen der Städtebauförderung des Bundes und des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) für Buch gefördert werden.
Begleitet wurden wir u.a. auch von unserer Bezirksbürgermeisterkandidatin für Pankow Rona Tietje und unserem Wahlkreisabgeordneten Rainer-Michael Lehmann. Die erste Station führte uns zur Bucher Schlosskirche, eine der wenigen barocken Sakralbauten Berlins. Seit 2007 kämpfen Bucher Bürgerinnen und Bürger für den denkmalgerechten Wiederaufbau des im 2. Weltkrieg zerstörten Kirchturms und gründeten den Förderverein Kirchturm Buch, dessen Schirmherr der ehem. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse ist. Jede Spende zählt und wir unterstützen den Förderverein in der Akquirierung von Fördermitteln.
Daraufhin stellte u.a. Herr Dr. Scheller, Geschäftsführer der Campus-Betreiber-Gesellschaft BBB Management GmbH, Entwicklungsperspektiven des Campus auf der Brunnengalerie dar. Außerdem wurde das Projekt zur Errichtung eines kooperativen Bildungsstandorts für Stadtteilbibliothek, Musik- und Volkshochschule sowie das Gläserne Labor am nördlichen Ende der Brunnengalerie vorgestellt. Das ambitionierte Vorhaben könnte der Bucher Mitte zu neuem Glanz verhelfen. Im Hinblick auf die Integration der Flüchtlinge und stark wachsende Bevölkerungszahl Berlin-Buchs fordern wir die Planungen für das Bildungszentrum zu intensivieren und entsprechende öffentliche Fördermittel bereit zu stellen.
Auf dem Gelände des Campus bereiten vor allem die schlechten Energie- und Versorgungsleitungen Probleme. Hier hat sich in den letzten Jahren ein hoher Investitionsstau angesammelt. Nichtsdestotrotz feilt die Campus-Betreibergesellschaft an einem Energiekonzept zur Versorgung der Forschungs- und Produktionsstätten mit Strom, Gas, Wärme und Kälte. Der Campus hat sich mittlerweile zu einem international renommierten Forschungsstandort entwickelt. Um weltweit konkurrieren zu können, müssen auch das Energienetz weiter ertüchtigt werden.
Darüber hinaus braucht der Campus die Erweiterungsflächen auf der Brunnengalerie. Zusammen mit der Universität Bochum sind dafür interessante Vorschläge entstanden, die wir gerne aufgreifen werden. Schon jetzt setzen wir uns dafür ein, auf der ehemaligen Industriebahntrasse eine „Fahrradschnellstraße“ vom Bahnhof Buch und dem Pankeradweg zum Campus zu bauen. Daneben müssen weitere verkehrliche Lösungen, wie ein Fahrradparkhaus am S-Bahnhof, der Entwicklung von E-Mobility-Lösungen und dem Bau eines Regionalbahnsteigs am Bahnhof Buch gefunden werden. Dabei liegt die größte Priorität auf dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und der Fahrradwege.
Schließlich beschäftigten wir uns auch mit den Wohnbaupotentialen in Buch und vor allem Am Sandhaus sowie dem Ludwig-Hoffmann-Quartier. Dort werden bis 2018 mehr als 800 Wohnungen in den ehemaligen Klinikgebäuden entstanden sein. Auf dem Gelände sind außerdem zwei Schulen und bald auch mehrere Kindergärten untergebracht. Zusammen mit den geplanten Wohnungen am Standort Am Sandhaus werden nordwestlich der Bahntrasse viele Familien und Menschen nach Buch ziehen. Wir begrüßen die Entwicklungen ausdrücklich, fordern aber zugleich, dass sich die Situation der bereits hier lebenden Bucherinnen und Bucher durch den Zuzug nicht verschlechtern darf. Wir brauchen genügend neue Kita- und Schulplätze und auch die weitere soziale Infrastruktur muss bereit stehen. Öffentlicher Nahverkehr, Fahrradwege, Parkplätze – all das brauchen wir vorher und nicht hinterher. Die alten Klinikstandorte des DDR-Stasi- und DDR-Regierungskrankenhauses werden wahrscheinlich nicht Wohnfläche werden. Dennoch sprechen wir uns dafür aus zu prüfen, ob man diese Fläche nicht auch als Wohnstandorte entwickeln kann. Möglich wäre auch eine Renaturierung als Ausgleich für die Bebauung Am Sandhaus. Für uns ist klar, dass wir keine Betonwüsten errichten wollen. Wohnen im Grünen ist oberstes Gebot und auch die Moorlinse muss umfassend geschützt werden.