Im Norden Chaos ohne Ende? – Ein Verkehrskonzept für Pankow
Berlin wächst und so wachsen auch unsere Verkehrsprobleme. Aber bereits heute erleben wir in Karow, Buch und Französisch Buchholz massive Beeinträchtigungen, Staus auf der Straße und unzureichende Mobilitätsangebote. Wir erleben volle Züge und Verspätungen bei Tram und S-Bahn, häufige Ausfälle bei Bussen und Bahnen: Unser Verkehrssystem im Pankower Norden ist weit davon entfernt uns sicher und bequem von A nach B zu bringen. Immer wieder werden Anwohner durch Lärm geplagt. In unseren Ortsteilen hat sich darüber hinaus ein Sanierungsstau bei Straßen, Brücken, Geh- und Fahrradwegen eingestellt, der schnellstmöglich behoben werden muss.
Die SPD Karow-Buch legt daher ein umfassendes Verkehrskonzept vor: Wir wollen anders als die Grünen keine Verkehrsträger gegeneinander ausspielen. Denn verschiedene Lebenssituationen erfordern unterschiedliche Angebote. Eine vierköpfige Familie, die mit dem Auto ihren Wocheneinkauf transportieren will, soll das genauso gut machen können, wie die Pflegekraft, die mit der S-Bahn zu ihrer Arbeitsstelle fahren möchte. Gleichzeitig wollen wir, anders als die CDU, keine unrealistischen und überdimensionierten Versprechungen machen, bei denen Enttäuschungen vorprogrammiert sind.
Wir, die SPD in Karow-Buch, fordern daher das bestehende Verkehrsnetz weiterzuentwickeln und neue Mobilitätsangebote für alle zu schaffen. Vor dem Bau neuer Wohngebiete müssen erst Verbesserungen im Verkehrsnetz erfolgen. Wir wollen das Straßennetz punktuell ergänzen und z.B. Karow an die B2 anbinden, aber vor allem den öffentlichen Nahverkehr ausbauen.
Das sind unsere Kernforderungen: Wir wollen einen 5-Minuten-Takt der S-Bahn bis Buch und einen 10-Minuten-Takt bis Bernau. Die S75 soll von Wartenberg bis nach Karow verlängert werden. Dafür soll ein großer Umsteigebahnhof am Karower Kreuz zwischen Blankenburg und Karow entstehen. So können wir eine neue Querverbindung zwischen Birkenwerder und Lichtenberg schaffen und unsere Ortsteile nach Osten und Westen besser anbinden. Wir unterstützen die SPD Berlin dabei, einen sinnvollen U-Bahn-Ausbau zu planen. Für uns zählt dazu eine Verlängerung der U2 nach Niederschönhausen und ein neuer Kreuzungsbahnhof Pankow-Kirche mit der verlängerten U9. Wir wollen zudem eine neue U-Bahnlinie U10 vom Alexanderplatz bis nach Weißensee bauen.
Von Nicolas Drathschmidt, Vorsitzender der SPD Karow-Buch und Bürgerdeputierter im Verkehrsausschuss
Dieser Kommentar ist ursprünglich in der März & April-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.