Bibliotheken für den Pankower Norden

Von den zwanzig Pankower Bibliotheken im Jahr 2001 gibt es heute noch acht. Gerade im Pankower Norden gibt es Defizite. In Buch entsteht mit dem Bildungs- und Integrationszentrum (BIZ) ein kooperativer Standort der Angebote der Musikschule, Bibliothek, der Volkshochschule, des Fachbereiches Kunst und Kultur mit Kunstwerkstätten und Tanzräumen zusammenführt. Dort zieht eine Außenstelle des Gläsernen Labors ein – und schafft eine neue Dimension der Begegnung von Naturwissenschaft und Kultur.

Die Bucher Bevölkerung wird sich so über einen kulturellen Leuchtturm für Jung und Alt und eine größere Bibliothek mit zwei Etagen freuen können. Besucher mit Leseausweis sollen auch außerhalb der Öffnungszeiten die Bibliothek aufsuchen können. Erste bauvorbereitende Maßnahmen beginnen in diesem Jahr und 2025 soll eröffnet werden. Welchen Namen das BIZ tragen soll? Hier sind die Bucher Bewohner um Ideen gefragt.

Im Bibliotheksgutachten von 2013 und im Kultur- und Bildungsentwicklungsplan 2016 wurde noch die Zusammenlegung der Bibliotheken in Karow und Buch gefordert. Mit dem Bau des BIZ war die Schließung der Bibliothek in Karow angedacht. Dieser fatale Beschluss wurde im Januar 2020 durch das Bezirksamt endlich aufgehoben. Neben dem Bevölkerungswachstum liegt dies sicher auch am Engagement der Bibliotheksmitarbeiter und ihrem Einsatz für Geflüchtete.

Für die Bürger, die in Ihren Ortsteilen keinen Zugang zu Bibliotheken haben fordern wir Fahrbibliotheken. Zur Stärkung der Bibliothekslandschaft im Pankower Norden gehört auch, ehrenamtliche Bibliotheken wie in Französisch Buchholz und Wilhelmsruh zu unterstützen. Die wachsende Stadt braucht auch eine mitwachsende kulturelle Infrastruktur. Ein Stadtentwicklungsplan Kultur könnte hierfür die Rahmenbedingungen setzen.

Von Matthias Böttcher, Vorsitzender Ausschuss für Weiterbildung, Kultur und Städtepartnerschaften

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der Januar & Februar-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.