Karower Teiche und Karower Kreuz – SPD auf Tour

Ein Kommentar von Lucas Koppehl, Vorsitzender der SPD Karow-Buch

Im beginnenden Wahlkampfjahr besuchte die SPD-Abteilung Karow-Buch am 18. Juni die im benachbarten Ortsteil Französisch Buchholz liegenden Karower Teiche. Der Pankower Forstamtsleiter Romeo Kappel führte die Gruppe fachkundig durch die Anlage. Doch war dies nicht nur eine erholsame Wanderung durch die Mark Brandenburg, sondern mit einem politischen Anliegen verbunden. Was kaum einer weiß: Die besondere Entwicklung der Karower Teiche seit Ende der 1980-er Jahre hat dazu geführt, dass das Gelände heute einer der bedeutendsten Brutplätze zahlreicher bedrohter Vogelarten ist – und zwar europaweit. Sogar aus dem Ausland kommen Vogelexperten nach Pankow um sich mit der Artenvielfalt, die hier noch eine Heimstatt findet, zu beschäftigen. Dieses bedeutsame Umweltschutzgebiet zu erhalten und seine Bedeutung weiterhin zu fördern ist für uns als SPD Karow-Buch ein wichtiges Anliegen. Denn darüber hinaus sind die Karower Teiche als Teil des Naturparks Barnim ein Naherholungsgebiet für alle Mitbürger, das die Lebensqualität in unserem Bezirk so einzigartig macht.

Am 7. Juli nahmen zudem Vertreter des Abteilungsvorstandes an einer Wahlkreistour unseres Pankower Bundestagsabgeordneten Klaus Mindrup teil. Geladen waren Vertreter der Deutschen Bahn, des Campus Buch und einer Bürgerinitiative gegen Bahnlärm. Im Mittelpunkt stand das Thema Schienenverkehr in Karow und Buch, insbesondere der seit langem in der Diskussion stehende Bahnhof „Karower Kreuz“. Dieser rückt wieder in den Vordergrund, weil die nun beginnende Sanierung der S-Bahnstrecke von Blankenburg bis Karow die Ausmaße eines möglichen Bahnhofs baulich berücksichtigen soll. Das Land Berlin muss in den kommenden Jahren entscheiden, ob der Bahnhof kommen soll. Wir als SPD Karow-Buch stehen dem Karower Kreuz skeptisch gegenüber. Grundsätzlich ist die Errichtung neuer Bahnhöfe zu begrüßen, jedoch sind in diesem Falle weder die nahverkehrliche Anbindung des Standortes gesichert, noch wäre mit genügenden Fahrgastzahlen zu rechnen. Dafür ist der Einzugsbereich des Bahnhofs einfach zu klein. Pendler aus dem Brandenburger Umland, die wie von der Bahn geplant, am neuen Bahnhof umsteigen sollen, würden mir ihren Autos ein Verkehrschaos verursachen. Wichtigstes Gegenargument für uns ist jedoch, dass mit dem Bau des Karower Kreuzes ein möglicher Regionalbahnhof Buch ins Hintertreffen geraten würde. Einen zusätzlichen Regionalbahnsteig am Bahnhof Buch fordert die SPD Karow-Buch bereits seit längerem, um die positive Entwicklung des aufstrebenden Ortsteils Buch sowie des Campus Buch mit seinen vielen Arbeitsplätzen zu unterstützen. Die alte Diskussion wird uns also auch im Wahlkampfjahr 2016 erhalten bleiben.

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der Juli, August, September-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.