Blankenburg: Kein Bauen ohne Verkehrslösung

Gute zwei Jahre haben Fachleute aus Verwaltungen, Planungsbüros, Anwohnerinnen und Beteiligte im Projektbeirat „Blankenburger Süden“ zusammengearbeitet. In diesem Jahr haben vier Planungsbüros unterschiedliche Entwürfe vorgelegt, wie der Blankenburger Süden aussehen könnte. Diese Entwürfe sind offen einsehbar im Internet und auch über Projektzeitungen in Blankenburg verteilt worden.

Im September hat der Projektbeirat über alle Entwürfe beraten und im Entscheidungsgremium einstimmig festgelegt, dass die Entwürfe 1 (Leben und Arbeiten am Stadtrand) und 3 (Stadt der Kreisläufe) zusammengeführt werden sollen. Damit scheint klar, dass Gewerbegebiete vor allem auf den „alten“ Gewerbeflächen in Heinersdorf qualifiziert werden, hier soll auch ein Tramdepot entstehen. Der Entwurf „Leben und Arbeiten am Stadtrand“ ist besonders flächensparend. In den nächsten Monaten werden die Entwürfe zusammengeführt, dann haben wir eine Idee, wie die neue Siedlung in etwa 15 Jahren aussehen könnte.

Fakt ist aber: die Realisierung wird noch Jahre dauern. Im nächsten – und für die meisten Menschen in den Ortsteilen Blankenburg, Buch und Karow viel wichtigeren – Schritt muss ein großräumiges Verkehrskonzept entwickelt werden, in dem Auto-, Fahrrad-, Fußgängerverkehre ebenso wie der öffentliche Personennahverkehr gemeinsam entwickelt werden.

Die von den Grünen geführte Verkehrsverwaltung hängt gegenüber dem Thema Stadtentwicklung sicher weit über ein Jahr zurück.

Politisch bleibt völlig klar: es wird keine Wohnung gebaut werden können, bevor nicht die Verkehrslösungen entwickelt sind. Das schließt eine Lösung für die heutigen Verkehrsprobleme in der Region ein. Wünschenswert wäre, dass die Verkehrsverwaltung mit Senatorin Günther sich ein Beispiel an dem transparenten und an Beteiligung orientierten Prozess nimmt, der zur Entwicklung einer Grobplanung für den Blankenburger Süden eingesetzt wurde.

Als örtlicher Abgeordneter setze ich mich jedenfalls dafür ein, dass die Expertise der Anwohnerinnen und Anwohner im Norden Berlins genutzt wird, um bestmögliche Lösungen zu erreichen.

Von Dennis Buchner, direkt gewählter Abgeordneter für Blankenburg und Weißensee-Nord

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der November & Dezember-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.