Herber Schlag für die SPD – Wir haben verstanden

Ein Kommentar von Lucas Koppehl, Vorsitzender der SPD Karow-Buch

Die Berlin-Wahl am 18. September war für die Berliner SPD ein herber Schlag. Wenngleich wir wieder stärkste Partei geworden sind und mit Michael Müller aller Voraussicht nach den nächsten Regierenden Bürgermeister stellen werden, kann ein Ergebnis von 21,6 % niemanden zufrieden stellen. In Pankow sieht es noch schlimmer aus: Statt erneut den Bezirksbürgermeister zu stellen, belegt die SPD nur den dritten Platz. Von den bisherigen sieben Direktmandaten haben wir zwei verloren, auf Grund des niedrigen Zweit-Stimmen-Ergebnisses zog die Liste erst gar nicht. Besonders bitter: Ausgerechnet unser Wahlkreis Karow, Buch und Französisch Buchholz wird künftig von Daniel Buchholz von der AfD im Abgeordnetenhaus vertreten. Hier verloren wir über 10 % bei Erst- und Zweistimmen!

Doch so ist Demokratie. Wir akzeptieren dieses Ergebnis und verstehen es als Auftrag, in den nächsten fünf Jahren das verloren gegangene Vertrauen zurückzugewinnen. Künftig wird es darauf ankommen, dass die SPD wieder zu ihren alten Stärken zurückfindet: Und diese bestand immer in der festen Verankerung im Kiez und der Gesellschaft. Zudem müssen wir wieder Priorität auf die Themen legen, die die Mehrheit der Menschen bewegen. Beim Thema Flüchtlingspolitik sprechen ein Großteil der Bevölkerung und die SPD offenbar eine andere Sprache. Hier braucht es künftig klare Ansagen, was geht und was nicht geht – sowie eine transparente Kommunikation, um die Menschen vor Ort für die Flüchtlinge in der Nachbarschaft mitzunehmen. Niemand darf sich in Karow oder Buch abgehängt fühlen.

Um dies alles zu gewährleisten werden wir wieder stärkeres Personal aufbauen müssen, dass diese Inhalte und diese Kommunikation auch überzeugend leisten kann. Die Arbeit beginnt jetzt – wir haben verstanden.

Dieser Kommentar ist ursprünglich in der Oktober, November, Dezember-Ausgabe der Kiezstimme der SPD Karow-Buch erschienen.